Unsere Initiative für mehr Verkehrssicherheit und Verkehrsberuhigung

Für alle, die in Mering leben, ist die Situation nicht neu. Mering ist in Bezug auf Verkehrssicherheit und Verkehrsberuhigung im Vergleich zu vielen anderen Kommunen in den letzten Jahren nicht wirklich vorangekommen.

Es fahren viel zu viele Autos viel zu schnell durch das Ortszentrum. Gemütliches Einkaufen, eine ruhige Kaffeepause am Marktplatz, sichere Überquerung der Straßen für Kinder und ältere Menschen ist nicht wirklich möglich. Darunter leiden Aufenthaltsqualität, Gastronomie und Geschäfte. Auch die Neugestaltung des Marktplatzes hat an dieser Situation nichts wesentliches geändert.

Bürgersteige in Mering sind besonders für ältere Menschen oft viel zu schmal, Schulwege sind mit parkenden Autos verstellt oder fehlen ganz, Fahrradfahrende leben wegen fehlender Radwege, zu engen Überholvorgängen und zu schnellen Autos gefährlich. Laut statistischem Bundesamt verunglückten 27.260 Kinder unter 15 Jahren im Jahre 2024 in Deutschland im Straßenverkehr. 58 % der schulpflichtigen Kinder verunglücken auf dem Fahrrad oder zu Fuß. Am häufigsten verunglücken sie auf dem Schulweg. In Mering sind zwischen 2016 und 2024 insgesamt 133 Menschen auf dem Fahrrad oder zu Fuß verletzt worden. Dies sind nur die polizeilich erfassten Fälle, die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher sein.

Wir setzen uns seit mindestens 30 Jahren für eine Verkehrsberuhigung und sichere Verkehrsinfrastruktur in Mering ein. Passiert ist leider an den entscheidenden Stellen wie dem Ortszentrum bisher viel zu wenig. Stattdessen wird unendlich lange über jeden Parkplatz gestritten und man hat den Eindruck, dass vielen das schnelle Vorankommen mit dem Auto wichtiger ist als die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer, wichtiger als die Aufenthalts- und Einkaufsqualität im Ort. Dabei gehört der öffentliche Raum allen, nicht nur den Autos. Aber nicht alles ist schlecht. So hat Mering in den meisten Wohngebieten Tempo-30-Zonen eingerichtet und der parteiübergreifende Rad-Arbeitskreis hat in vielen ehrenamtlichen Stunden ein umfassendes Konzept für Merings Radler erarbeitet.

Mit drei Anträgen an den Marktgemeinderat wollen wir jetzt mehr Druck machen.

Der erste Antrag der Grünen zielt auf die Schulwegesicherheit ab. Anders als viele andere Kommunen hat Mering noch keinen Schulwegeplan und kein Schulwegekonzept. Laut der kürzlich geänderten Straßenverkehrsordnung können Kommunen neuerdings Tempo 30 an hochfrequentierten Schulwegen anordnen. Das wäre z.B. in der Bouttevillestraße möglich. Hierzu ist ein Schulwegeplan die Voraussetzung. Auch kann man mit Elternhaltestellen das Problem der Elterntaxis entschärfen sowie Schulstraßen einrichten, die ganz oder zeitweise im Bereich der Schulen für Autos gesperrt sind.

Ein weiterer Antrag beschäftigt sich mit der Verkehrsberuhigung im Ortszentrum. Die Marktgemeinde wird darin aufgefordert, zu prüfen, wie eine deutliche Verbesserung der Verkehrsberuhigung, insbesondere im Bereich des Marktplatzes, der Augsburger- und Münchener Str. und des näheren Umfeldes erreicht werden kann. Dem Marktgemeinderat sollen entsprechende Vorschläge vorgelegt werden. Die Grünen verweisen dabei auf die im integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) definierten Ziele der Stadtentwicklung. Diese Ziele wurden bisher nach Ansicht der Grünen im Bereich der Verkehrsberuhigung, Aufenthalts- und Einkaufsqualität leider nicht erreicht.

Zuletzt möchten die Grünen mehr dafür tun, dass der vorgeschriebene Sicherheitsabstand von 1,5 m beim Überholen von Radfahrenden eingehalten wird (außerorts sogar 2 m). Hierzu soll die Gemeinde Hinweisschilder an den Ortsstraßen aufstellen, die auf den Sicherheitsabstand hinweisen. Viele Kommunen, wie z.B. Friedberg, haben bereits derartige Schilder aufgestellt. Die Erfahrung zeigt, dass solche Schilder zu mehr Aufmerksamkeit und einer deutlichen Verhaltensänderung bei Autofahrern führen. Denn viele Autofahrer missachten diese Regel nicht aus bösem Willen. Oft kennen sie sie nicht oder denken gerade nicht daran oder unterschätzen einfach die Gefahren, die für Radelnde durch zu enges Überholen entstehen. Dabei kann ein Radfahrer sich bereits durch einen leichten Sturz bei niedriger Geschwindigkeit schwer und sogar tödlich verletzen.

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