Greens meet Grüne

In der Hafenstadt Bristol im Südwesten Englands fand am 15. und 16. April eine Austauschkonferenz zwischen der Green Party of England and Wales, der Europagruppe Grüne und den deutschen Grünen statt. Auf der britischen Seite  wurden die Teilnehmer von der Parteivorsitzenden Natalie Bennett, von den Mitgliedern im Europäischen Parlament Molly Scott Cato (Südwesten Englands mit Gibraltar) und Jean Lambert (London) sowie  Stadträten aus den Grünen Hochburgen Bristol und Brighton sehr herzlich empfangen.

Unser engagiertes Mitglied, die gebürtige Britin Esther Obst-Kennedy, war als Teilnehmerin  mit dabei und berichtet vom Treffen.

Für die Briten standen zwei wichtige Wahltermine unmittelbar bevor. Am 5. Mai fanden regionale Wahlen im ganzen Land statt. Der zweite Entscheidungstermin steht noch aus. Das ist der 23. Juni mit dem Referendum über den britischen Verbleib in der EU. Für die britischen Grünen, die nur bei europäischen Wahlen durch das Verhältniswahlrecht Chancen auf Sitze im Parlament haben, ist das Referendum eine ganz besondere Schicksalsentscheidung.

Im eigenen Land haben sie trotz ihrer 63,000 Mitglieder dank des Mehrheitswahlrechts nur einen einzigen Sitz von 650 im Westminster Parlament. Entsprechend gering sind ihre Finanzmittel und auch ihre Möglichkeiten, in Großbritannien Grüne Politik in den Medien und in der Öffentlichkeit darzustellen. Und entsprechend groß ist ihr Interesse darüber, was man mit einer ähnlich großen Grünen Partei in Deutschland aus ihrer Sicht alles erreichen kann:  Bei geringfügig niedrigeren Mitgliedszahlen von ca. 59,800 Mitgliedern haben die deutschen Grünen immerhin 63 von 598 Sitzen im Bundestag und sind in Koalitionsregierungen an neun von sechzehn Bundesländern beteiligt. In Baden-Württemberg führen sie sogar die Koalition an.

In den zwei Tagen wurden in Workshops und Podiumsdiskussionen Grüne Kernthemen vorgestellt und diskutiert, darunter die Grüne Energiewende, die Integration von Flüchtlingen, Rechter Populismus, Bürgerrechte im digitalen Zeitalter und das Referendum über die EU Mitgliedschaft des Vereinigten Königreichs.

Die Konferenz fand in Hamilton House im Stadtteil Stokes Croft statt. Das Gebäude ist über Crowdfunding zu einem gemeinnützigen Kunst- und Kulturzentrum umgebaut worden, wo viele Künstler ihre Ateliers haben.

Der aus Bristol stammende Graffiti-Künstler und politische Aktivist Bansky hat die Wand neben Hamilton House mit einer überlebensgroßen Christus bemalt, der wie der Apostel Petrus mit dem Kopf nach unten gekreuzigt wird. Aktivisten in Stokes Croft  haben sich zur Volksrepublik deklariert, mit dem Ziel Kunst, Kultur und die Wirtschaft vor Ort zu fördern, wovon zahlreiche lokale Bürger-Projekte zeugen.

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So konnte Bristol nicht nur durch die Konferenz, sondern auch durch eine engagierte Bürgerschaft und junge Kulturszene überzeugen.

Wer mehr zum Thema lesen möchte, kann hier den ausführlichen Bericht „Greens meet Grüne von Esther einsehen.

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