Warum eigentlich die Grünen?

„Alle Parteien sind gleich, korrupt, verlogen und nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht.“ Solche und ähnliche Meinungen höre ich öfter und wer so denkt, der wählt wahrscheinlich nicht, und von politischer Arbeit in einem so korrupten System hält er auch nichts.

Klar, es gibt immer wieder Skandale, auch bei den Grünen. Das ist aber doch menschlich und es wäre auch verwunderlich, wenn die Grüne Partei hier eine vollkommene Ausnahme darstellen würde. Trotzdem finde ich, dass bei den Grünen auch aufgrund der immer noch vorhandenen basisdemokratischen Ideen eine andere Kultur herrscht. Wir kümmern uns überwiegend um Themen, die sonst keine Lobbyisten haben.

Als ich Anfang der 80-er Jahre des vorigen Jahrhunderts den Grünen beigetreten bin, war der Hauptgrund, dass diese schon damals für nachhaltiges Wirtschaften, Natur- und Umweltschutz sowie mehr Menschlichkeit standen. Das hat sich aus meiner Sicht nicht geändert, und nicht zuletzt uns Grünen ist es zu verdanken, dass wir andere Parteien so unter Zugzwang gebracht haben, dass einige der Themen sich durchaus in eine grüne Richtung geändert haben. Hierzu gehören primär der Atomausstieg / die Energiewende aber auch vieles andere, wie ein bewussterer Umgang mit der Natur. Aber auch ich weiß, dass da noch vieles im Argen liegt und auch mich ärgert es immer wieder, dass vieles so langsam voran geht.

Sehr positiv finde ich mittlerweile, dass die Grünen zunehmend dazu übergehen, die Mitglieder direkt in wichtige Entscheidungen einzubeziehen. Beispiele sind die Wahl der Grünen Spitzenkandidaten im vorigen Jahr sowie der jetzt bevorstehende Mitgliederentscheid zu den grünen Wahlkampfthemen. Es gibt bisher keine andere Partei, wo Mitglieder einen solch starken direkten Einfluss haben. Es soll auch keiner glauben, dass diese Art von Mitentscheidung einfach wäre. Aus 58 Themen 10 auszuwählen ist verflixt schwierig.

Mir persönlich macht es übrigens am meisten Spaß, im lokalen Umfeld politisch zu arbeiten. Früher habe ich mich intensiv mit Energiepolitik beschäftigt (schon 1983 mit der Energiewende im Rahmen des „Seminar Sanfte Energie für München“ (SESAM)), mittlerweile arbeite ich beim Thema Verkehrsgestaltung in Mering mit und unterstütze als Ortssprecher auch organisatorisch.

Mich würde freuen, wenn mehr Menschen sich aktiv politisch oder gesellschaftlich engagieren. Wem grundsätzlich die Themen und die Haltung der Grünen gefallen, der sollte sich überlegen, ob er nicht aktiv mitarbeiten will. Jeder ist herzlich dazu eingeladen bei unseren Stammtischen, unseren Arbeitssitzungen (Green Team) bzw. unseren Veranstaltungen vorbeizuschnuppern. Wer lieber konkret arbeitet – zum Beispiel zum Thema Verkehr – kann sich ebenfalls gerne bei uns melden und mal bei einer unserer Sitzungen der AG Verkehr dabei sein.

Also nicht passiv bleiben oder verweigern, sondern selbst mit anpacken und gestalten!

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Ein Kommentar

  1. Und….
    Es müssen ja nicht unbedingt die Grünen sein, wenn man die Welt retten will. Mein persönliches gesellschaftliches Engagement nahm bei amnesty international seinen Anfang. In der Gemeinde Mering setzte es sich fort mit der Gründung und einem Vorstandsamt im Kinderhaus und im Verein „Kinder- und jugendfreundliches Mering“, und mündete schließlich vor ca. 5 Jahren in der Mitarbeit bei den Grünen.
    Letzlich geht es doch um die Frage: „Will ich etwas für die Gesellschaft tun, etwas in meinem Sinne verändern?“ Die Wege dorthin sind so vielfältig wie die Gesellschaft selbst. Wir haben das Glück, in einer Demokratie zu leben. Die Chance, seine Meinung zu äußern, sich zu beteiligen und etwas zu verändern, sollte keiner ungenutzt verstreichen lassen.
    Auch wenn es manchmal frustrierend und aussichtslos erscheint: Aufgeben gilt nicht!